Gamelanmusik
Probezeit: Montag, 17.45 - 18.45
Raum: 210
Leitung: Martin Ehrhardt
Ein einzigartiges Unterrichtsfach an der Musikschule, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene (Mindestalter 10 Jahre)
Javanische Gamelanmusik
Wir begeben uns auf eine musikalische Entdeckungsreise ans andere Ende der Welt. Angekommen in den indonesischen Tropen tauchen wir in die faszinierenden Klänge des Gamelan ein. Wir begegnen gigantischen Gongs, spielen auf Saron, Bonang, Kethuk, Kenong und vielen anderen, uns bis dato unbekannten, Musikinstrumenten.
Wir verlassen die ausgetretenen Pfade von Dur und Moll und setzen über zu den exotischen Tonskalen Pelog und Slendro. Wir lernen eine für uns „Westler“ gänzlich neue Herangehensweise an Musik ohne jeden Stress und Leistungsdruck kennen.
Gamelan in Deutschland
In Amerika, Australien, Japan und vielen europäischen Nachbarländern spielt Gamelan schon längst eine wichtige Rolle in der Musikerziehung. Frankreich hat gleich ein ganzes staatliches Erziehungsprogramm Gamelan an seinen Schulen eingeführt. In Amerika, England und den Niederlanden kann man sogar Gamelan an den Musikhochschulen studieren. In Deutschland ist die Situation komplett anders – Gamelanspiel ist weitestgehend unbekannt oder fristet ein „exotisches“ Nischendasein. Die Einrichtung eines Gamelanorchesters an der Musikschule in Leverkusen dürfte daher landesweit einzigartig sein.
Was spricht für Gamelan?
Gamelan ist eine äußerst flexible Ensemblemusik für Gruppen von 6 bis 30 Spielern. Es bietet Anfängern einen schnellen Einstieg ohne große technische Hürden, hält für langfristig Interessierte aber auch unerschöpfliche Entfaltungsmöglichkeiten bereit. Gamelan setzt keine Notation voraus, so dass die gesamte Aufmerksamkeit der Musiker für das Aufeinander-Hören und -Reagieren zur Verfügung steht. Es gibt keinen Dirigenten. Man folgt ganz einfach dem subtilen Spiel der Trommel, das alle wesentlichen Tempo- und Dynamikwechsel anführt.
Jeder Gamelanmusiker erlernt alle Orchesterinstrumente sowie ihre jeweilige Aufgabe und Bedeutung im Zusammenspiel. So gibt es neben den Trommeln die melodietragenden, umspielenden und strukturbildenden Instrumente. Die Schüler erarbeiten selbständig ihre jeweilige Stimme in Abhängigkeit von der musikalischen Form (Lancaran, Ketawang, Ladrang...) und der traditionell javanischen Grundmelodie. Ein guter Gamelanmusiker besticht durch sein musikalisches Einfühlungsvermögen sowie durch die Schönheit und Anmut seines Spiels, jedoch nicht durch vordergründige Virtuosität. Er tritt nicht einzeln hervor, sondern dient dem Gesamtklang.
Gamelan schult das Gehör, es fördert die Sensibilität, das Konzentrations- und das Reaktionsvermögen. Aus gutem Grund wird es zunehmend in Projekten eingesetzt, die musiktherapeutische Zielsetzungen wie etwa die Verbesserung der Sozialkompetenz verfolgen. Mittels Gamelan kann man spielerisch leicht Fähigkeiten zu flexibler musikalischer Interaktion erwerben auf die jeder gute Musiker angewiesen ist.
Unterschiedliche Lernniveaus und Altersgruppen können problemlos zusammengeführt werden. Die Anschaffung eines eigenen Instrumentes und extra Übezeiten zuhause sind für das Fach nicht erforderlich.
Geprobt wird regelmäßig, einmal pro Woche 60 Min. Darüber hinaus finden regelmäßig Workshops mit Gamelanmeistern aus Indonesien statt, die der Dozent im Rahmen seiner künstlerischen Tätigkeit einlädt und zusätzlich in die pädagogische Arbeit einbringt.
Geleitet wird es von dem international gefragten Dipl. Musiker und Musikpädagogen Martin Ehrhardt.
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